Schulhistorie Teil 2 – Nichts als Umzüge, Umzüge, Umzüge

Bevor du den zweiten Teil liest, solltest du dir den ersten Teil vornehmen. Im ersten geht es um die Entstehungsgeschichte des RGH und dessen Anfangszeit. Der zweite Teil handelt von den Stationen und verschiedenen Umzügen des RGH.

Von der Elisabethstraße in den Backstein 

Von 1868 bis 1896 war das Fachwerkhaus in der Elisabethstraße der Sitz des Ravensberger Gymnasiums, als es noch eine landwirtschaftliche Schule war. Doch in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts breiteten sich die Realschulen, damals noch Oberschulen genannt, in Deutschland aus. 1899 konnten die Schüler und Lehrer:innen schließlich in das fertig ausgebaute Backsteinhaus am Münsterkirchplatz umsiedeln. Nun waren wir keine landwirtschaftliche Schule mehr, sondern galten als Oberschule für Jungen. 

Und schließlich in den Lübberbruch 

1912 klagten Schüler und Lehrer:innen erstmals über zu wenig Platz im Backsteingebäude. Da die Oberschule ab dem Schuljahr 1926/27 zu einem Gymnasium, damals noch Oberrealschule genannt, wurde, wäre ein Neubau ein echtes Geschenk, um diesen Meilenstein zu feiern. 1928 wurde der Oberrealschule dann der Neubau versprochen. Zu diesem Zeitpunkt mangelte es dem roten Backsteinbau an einem richtigen Schulhof, sowie 15 weiteren Räumen, zum Beispiel einem Zeichensaal und Musiksaal, einer Schulbücherei, einem Elternsprechzimmer und 6 normalen Klassenräumen. Damit trotz dessen die Schüler unterrichtet werden konnten, wurden drei Klassen im FGH untergebracht und im Backsteinhaus nutzte man alle Räume, die man kriegen konnte. Zum Beispiel wurden das Kellergeschoss und die Flurpodeste zu Klassenzimmern, ein Kartenraum und die Schulbücherei wurden im Heizkeller eingerichtet, der gleichzeitig auch für zahnärztliche Untersuchungen und Schutzimpfungen genutzt wurde. Das RGH brauchte also dringend einen größeren Standort. Nach Ausarbeitung der Pläne verhinderte aber der Krieg 1938 den Start des Baus. Am 9. November 1944 wurde die Rückseite des RGH aufgrund eines Luftangriffes beschädigt. Dennoch blieb die beschädigte Schule noch knapp ein halbes Jahr lang offen. Nach dem amerikanischen Einmarsch, schloss man die Schule von April 1945 bis Februar 1946. Ein Lichtblick in der Geschichte dieser Schule: 1947 nahm man die ersten 33 Mädchen auf. 1948 wurde aus der Oberrealschule ein neusprachliches und mathematisch – naturwissenschaftliches Gymnasium. Und schließlich im Jahre 1954 bekam das Gymnasium den Namen Ravensberger Gymnasium Herford. Doch ein Neubau war noch immer nicht in Sicht. Im selben Jahr trug der damalige Oberstudiendirektor Möhring die Dringlichkeit von einem Neubau für das RGH vor. Nach 48 Jahren betteln, verhandeln und warten zogen die Schüler:innen 1960 in den Neubau des Ravensberger Gymnasiums um. 

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