Ein Augenblick im Niemandsland – Annette Frick

Das Marta Museum stellt neuerdings die Ausstellung der Fotografin und Filmemacherin Annette Frick  aus. Geboren in Bonn 1957 und heute in Berlin lebend, hat Frick seit den 1980er Jahren Szenen abseits des populistischen Mainstreams und historisch aufgeladenen Orten porträtiert. In ihren Fotografien transformiert sie das, was so gut wie nie dargestellt wird. Nun findet im Marta ihre erste institutionelle Einzelausstellung mit mehreren Serien statt.

Die Ausstellung beinhaltet insgesamt 140 Fotografien, aus verschiedenen Serien mit verschiedenen Themen. Frick interessiert sich sehr für den menschlichen Körper und seine Inszenierung. Das zeigt sie mit ihrer bekanntesten Serie „Fuck Gender“. Die Fotografin und Filmemacherin möchte mit diesen Fotografien auf die Transgender- und Dragszene besonders aufmerksam machen.

Eine weitere Serie, die in der Ausstellung  präsentiert wird, ist ,,Spuren im Schatten eines Phantoms“. Inspiriert durch den Roman „Nadja“ von André Breton begibt sich Annette Frick auf die Spuren der vergessenen Frau, welche in dem Buch präsentiert wurde. Diese Frau lebte in einer Psychiatrie und  starb letztendlich an den Folgen der Unterernährung. Auf den Fotografien sieht man Mado, eine Künstlerin und Schauspielerin, mit einem Giraffenkopf, dessen Abguss Annette Frick aus dem Theaterfundus hatte. Diesen Kopf benutzte Frick als Metapher für das stumme Leiden vieler Frauen, welche Nadja aus André Betons Buch repräsentieren soll, weil Giraffen keine Stimmbänder haben und somit auf Tonfrequenz kommunizieren.

Ein weiteres Thema ist die Serie ,,Nix…Meta…Meta…Schwup…Weg…Is…Et“.  Dies ist die letzte Produktion, die Annette Frick noch analog aufnahm und dann in der Dunkelkammer entwickelte. Sie widmet sich dem Wandel des Stadtraums in Berlin. Die  Künstlerin beobachtete die Orte aus dem ,,Underground“ Berlins jenseits der Trampelpfade. Mit einer Analogkamera dokumentierte sie ein Berlin, das es in dieser Form bereits nicht mehr gibt. Gebäude, die einst von großer Bedeutung waren, verlieren ihre Funktion und werden von der Veränderung verschluckt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Gebäuden aus der DDR und aus der Zeit des Nationalsozialismus.

In der Ausstellung gibt es noch weitere Themen, sodass für jeden etwas dabei ist:

  • ,,Die Schlangengöttin“
  • ,,Aus dem Wasser“
  • ,,Ein Augenblick im Niemandsland“
  • ,,Cosmic Elements“ (Videoausstellung)

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