„Ich entwickle so lange weiter, bis es eine Deadline gibt.“ – Lena Henke – Good Year 


Ursprünglich studierte Lena Henke Biochemie. „Meine Eltern wollten, dass ich einen guten Abschluss sicher in der Tasche habe“, sagt die Künstlerin in einem Gespräch. Was hat die Marta-Preis-Trägerin von Biochemie zur Kunst geführt und worum geht es in ihrer Ausstellung?

©️ Besim Mazhiqi

Lena Henke, geboren 1982 in Warburg, gewann 2022 den Marta-Preis der Wemhöner Stiftung. Für den Marta-Preis, der in zweijährigem Rhythmus ausgestellt wird, bekommen die Künstler:innen die Möglichkeit eine neue Ausstellung für das Marta zu entwickeln und ein Preisgeld von 25.000 Euro. 

©️ Besim Mazhiqi

Im Gespräch erzählt Lena Henke, dass sie nie gedacht hätte, dass sie einmal Künstlerin wird, und sie sich auch lange Zeit nie als eine bezeichnete. Denn der Prozess zur Künstlerin ist schleichend gekommen. Nach ihrem Biochemiestudium geht die Künstlerin nach New York City. Ohne Geld und ohne einen festen Wohnplatz. Henke erzählt, dass ihr ganzes Umfeld ihr von dieser Entscheidung abgeraten hat. Doch letztendlich ist sie nur dadurch, dass sie nach New York City gegangen ist, erfolgreich geworden. Denn Lena Henke sagt, dass es im Ausland leichter sei, mit Dingen wie Kunst erfolgreich zu werden, weil Deutschland auf diesem Gebiet etwas verkrampft sei. Henkes erster Job war der als Schwarznäherin für Künstler:innen aus New York City. Danach ging es immer weiter nach oben.

Heute besitzt Lena drei Galerien weltweit und pendelt zwischen Berlin und New York City. Außerdem hat Lena Henke zwei Ateliers. Eins davon ist in New York: Umgeben von Autoreifen und alten Fabriken. Passend zu ihrer Ausstellung in Marta „Good Year“, in der 6000 Autoreifen verwendet wurden. Insgesamt wiegt die Ausstellung mit ihren neun Skulpturen ca. 14 Tonnen. Ihre ganze Ausstellung soll eine Küche repräsentieren. Zudem gibt es auch eine kleine Videoinstallation, die ein Werbefilm aus den 1920er Jahren zeigt. Allein für die Ausstellung hat die Künstlerin einen Duft kreiert, den man vor dem Eingang sehen kann. Der Duft hüllt ihre Kindheit ein, die sie in Ostwestfalen-Lippe verbracht hat. Henke sagt selbst, dass der Duft für sie nach nassem Kopfsteinpflaster, Pferden und Pferdedreck, Regen, Korn und Weizengräsern riecht. Vielleicht erinnert euch der Duft ja auch an euren Leben hier in Ostwestfalen-Lippe. 

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