Das lässt sich zumindest für die Jahrgänge 10, Q1 und Q2 sagen. Sie werden das neue Schulgebäude nach aktuellem Stand wohl nicht mehr betreten – zumindest nicht als Schüler:innen.
Neuste Informationen:
Am 29.05.2024 fand die IAB-Ausschusssitzung statt. Tagesordnungspunkt A6: Ravensberger Gymnasium – Schulerweiterung: Bericht der externen Projektleitung. Zu Gast war die Teamleiterin der Projektmanagement-Abteilung des Planungsbüros Assmann, das aktuell für die Projektleitung beauftragt ist. Maria-Henriette Weigert berichtete von der derzeitigen Bausituation.
Seitdem Werk 9, die ehemaligen Generalplaner, Insolvenz angemeldet hat, musste eine neue Projektleitung her: das Planungsbüro Assmann. Dieses arbeitet seit Beginn 2024 die Baupläne und Entwürfe auf, erstellt Neuentwürfe und muss Lösungen für akute Probleme, wie die der Dächer, Fenster und Fassaden unserer Schule finden. Das Planungsbüro muss für festgestellte Fehlplanungen und -Bauten Gutachter hinzuziehen und Sanierungskonzepte im Rahmen des „Mängelmanagements“, so Weigert, entwickeln, um Schadensersatzansprüche gültig zu machen.
Laut der Planung des Büros Assmann soll der Bau des Hauptgebäudes im vierten Quartal 2026 fertiggestellt werden.
In dieser Schätzung sei allerdings keine „Pufferzeit“ für weitere Probleme eingeplant, berichtet das Planungsbüro.
Eine Diskussion:
„Kann eine ganze Schulgemeinschaft zwischen Weihnachten und Neujahr denn so schnell umziehen?“, fragt ein Mitglied des Ausschusses. Für diese Problematik gäbe es noch keine Lösung, antwortet der Beigeordnete des Dezernats „Bauen und Ordnung“ , Dr. Böhm. Ab 2026 gibt es aufgrund des G9-Modells eine zusätzliche Jahrgangsstufe, die Platz braucht. „Wie soll damit umgegangen werden?“, fragt ein Ausschuss-Mitglied. Das Errichten weiterer Klassenraum-Container sei momentan nicht auszuschließen, so Dr. Böhm.
Aber auch Kritik eines Mitgliedes des IAB wird laut: „Sie [das Planungsbüro Assmann] sind in einer opulenten Position. Sie können sagen: „Wir waren’s nicht.“ Sie können jederzeit auf das Bremspedal drücken – egal welche Folgen das für Betroffene hat.“ Dem Entgegnet Dr. Böhm, dass Vergangenes nicht rückgängig gemacht werden könne und man nun mit dem, was man hat arbeiten müsse. Die Ordnung und das Recht stünden dabei im Vordergrund. Zum Beispiel müsse man sich an Ausschreibungsverfahren halten. Diese verzögern den Prozess – unumgänglich.
„Alle leiden mit darunter. Aber wir müssen uns an das geltende Recht halten.“ – Dr. Böhm
Auch die Projektsteuerung, darunter Frau Weigert, weist darauf hin, dass alles Mögliche getan werde. Um die Wiederholung vergangener Geschehnisse zu vermeiden, brauche man eine gute, aber auch lange Planung.
„From Hero To Zero“:
Die Geschichte des Baus am Ravensberger Gymnasium hat eine lange Geschichte. Nachdem der neue Naturwissenschaft-Trakt eröffnet wurde, waren alle Augen auf unsere Schule gerichtet. „Andere Schulen haben sich die Finger geleckt.“, wird in einem Gespräch gesagt. Eine Schule mit besonderer Spezialisierung und geeinter Schulgemeinde. Und dann auch noch das 150-jährige Jubiläum: „Ein Höhepunkt des RGH“, meint Frau Bartels. Dann aber fing der Bau an unserer Schule an: „From Hero To Zero“. Frau Bartels, unsere aktuelle Schulleiterin, hebt in einem Nachgespräch mit den Assmann-Mitarbeiterinnen hervor, welche Auswirkungen die aktuelle Bausituation auf die Schulgemeinschaft habe. Manche Lehrkräfte würden sich aufgrund der andauernden Standortwechsel gar nicht begegnen. Das spalte das Kollegium. Noch wichtiger aber die Situation der Schülerschaft. „Für uns Lehrkräfte sind das ein paar Jahre unserer Berufstätigkeit, für die Schüler:innen ist es wesentlicher Teil ihrer Kindheit.“, meint Frau Bartels. Was heißt es, eine Schulgemeinde zu sein? Diese Frage stellt sich immer öfter im Alltag von uns Schüler:innen.
Was heißt das also für die Schülerschaft? Das wird klar: Einen langen Atem haben und das Beste aus der aktuellen Situation machen, denn weder das Planungsbüro, noch wir können die geschehenen Fehler ändern und den Bau somit schneller fertigstellen. Gerade jetzt seien Aktionen, wie Karnevalsfeiern, Osterfeste oder Sommerkonzerte für den Zusammenhalt der Schule wichtig, meint Frau Bartels.
(C): Eigene Aufnahme