Jeder Mensch kauft Kleidung, doch nicht jeder weiß, dass das oft sehr schädlich für uns und unsere Umwelt ist. Welche Folgen hat das für einen selbst und andere?
„Slow Fashion“ ist der umweltfreundlichere Gegensatz zu „Fast Fashion“. Beide Begriffe kommen aus dem Englischen und bedeuten auf Deutsch „langsame Kleidung“ bzw. „schnelle Kleidung“. Diese Begriffe beziehen sich auf die Art der Herstellung eines Kleidungsstückes. Bevor ein Fast Fashion Stück im Geschäft ankommt, reißt es meist durch verschiedene Länder.
Fast Fashion Kleidungsstücke bestehen meist aus Polyester, welches eine Art von Plastik ist, und Baumwolle. Baumwolle braucht zum Wachsen rund 2.700 Liter Wasser und viel Wärme, deshalb wird sie auch meistens in Ländern wie Indien, Brasilien oder Usbekistan angepflanzt. Doch in der Fast-Fashion Industrie werden viele Chemikalien und Mikroplastik beim Bewässern verwendet, welche dann in das Grundwasser gelangen. Die fertigen Samenfasern aus der Baumwollpflanze müssen nun nach China oder Polen exportiert werden, um sie zu Weben, zu Spinnen und zu Färben. Danach geht es für die Fasern zum Beispiel auf die Philippinen, wo sie zu einem Kleidungsstück zusammengenäht werden. Dabei verursachen die vielen Nähfabriken eine gewaltige Luftverschmutzung. Die gesamten Arbeiterinnen und Arbeiter in solchen Fabriken machen im Durchschnitt rund 12 Überstunden pro Woche. Für diese Zeit werden die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen jedoch nicht entlohnt. Der Lohn beträgt für die Beschäftigten in den Fabriken pro Monat nur 118 Euro. Das ist zum Leben eindeutig zu wenig. Denn als durchschnittliche Inderin oder durchschnittlicher Inder braucht man pro Monat etwa 450 Euro, um ein normales Leben finanzieren zu können, laut einer Studie von „educations.com“ zu Wohnungs- und Lebenshaltungskosten. Bekannte Fast Fashion Marken sind zum Beispiel Shein, New Yorker, Zara oder Bershka.
Bei der Herstellung eines Slow Fashion Stücks wird sowohl auf die Beschäftigten, als auch auf eine umweltfreundliche Herstellung geachtet. Im Gegensatz zu Fast-Fashion pflanzt die Slow-Fashion Industrie oft gar keine neuen Naturfasern, sondern stellt die Kleidung aus alten oder recycelten Stoffen her. Dadurch wird weniger Wasser verbraucht. Auch wenn die Slow-Fashion Industrie manchmal ebenfalls in Entwicklungsländern produziert, wird dort auf einen fairen Lohn, Menschenrechte und ein umweltfreundliches Herstellen geachtet. Marken wie zum Beispiel ArmedAngles, NA-KD oder LangerChen produzieren Kleidung umweltfreundlich. Doch auch Secondhand ist Slow Fashion. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten an Secondhand-Ware mit Apps wie Vinted oder Depop zu kommen.
Deswegen ruft die Schülerzeitung euch auf zu überlegen, ob euer Konsumverhalten verbesserungsfähig ist. Denn ist Slow Fashion auf lange Sicht nicht eine bessere Investition?
Mit dem Kauf eines Slow Fashion Stückes tut man nicht nur etwas Gutes für sich, sondern etwas Gutes für alle.